Caleta Tortel

6 03 2014

Di.  25.02.2014

Um 9.30 Uhr ist Abfahrt nach Caleta Tortel. Wir finden uns vor dem Café an der Plaza ein. Mit uns wartet eine chilenische Kiffer-Connection auf Trekking-Tour, die sich erstmal ihren Morgenjoint reinzieht. Dann fährt ein ziemlich neuer Kleinbus heran, das Gepäck laden wir durchs hintere Fenster auf die Rückbank. Sehr entspannt für uns, da so nichts rausfallen kann. Unser Freund der Café-Chef kontrolliert alles nochmal, scheinbar gehört ihm auch das Busunternehmen, wir vermuten sogar der Fahrer könnte sein Sohn sein.

Die Fahrt auf der vorletzten Strecke der Carretera Austral ist landschaftlich wieder super und steht den vorherigen in nichts nach. Unser Fahrer hält an den wichtigsten Punkten sogar an, damit wir fotografieren können. So auch am Cerro San Lorenzo (zweithöchster Berg in Patagonien) und am Rand des Rio Baker. Unsere bekiffeten mitreisenden singen dazu munter Lieder.

Am “Crucero“ dem Punkt an welchem der Weg nach Caleta Tortel abzweigt, zeigt uns der Fahrer die Wartehäuschen an der Carretera, von wo aus man später warten kann um zu Fähre nach Puerto Yungay zu gelangen. Allerdings ist Tortel von hier noch 22 km entfernt und wir müssen erstmal wieder zurück kommen. Wir fahren weiter nach Tortel. Auf halber Strecke halten wir an und laden Waren aus für einen Mann, der scheinbar mit dem Boot von der anderen Flussseite hier angereist ist um diese entgegen zu nehmen. Ein Stück weiter sehen wir dann von oben den kleinen Flugplatz von Tortel, dann als wir den Hang hinunter fahren liegt die kleine Stadt vor uns und schmiegt sich an das Ufer des Mitchell Fjords.

Caleta Tortel verfügt über keine Straßen und ist nur über Holzstege erreichbar. Wir steigen an einem Platz oberhalb der Stadt aus und gehen über die Stege runter in die Stadt. Wir überlegen eine Nacht hier zu bleiben oder direkt weiter zu fahren. Im Hinblick darauf, dass wir am Donnerstag die Fähre erwischen wollen, die uns von Villa O`Higgins, dem südlichen Endpunkt der Carretera nach Argentinien bringt entscheiden wir uns dafür die Stadt zu besichtigen und anschließend zu versuchen eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen.

Wir starten zu einem Rundgang durch die Caleta Tortel, dass sowohl in die Länge, als auch den Hang hinauf gebaut ist. Überall befinden sich kleine, meist bunte Holzhäuschen, die durch knarrende Holzstege miteinander verbunden sind. Insgesamt sehr sehenswert und wir haben auch tolles Wetter. An der zentralen Plaza findet sich eine Überdachung, wohl so etwas wie das gemeinschaftliche Zentrum der Stadt. Um die nächste Ecke, oder über den Hang erreichbar eine weitere überdachte Fläche, ein Spielplatz. Die Stadt ist sehr lang gezogen und erst nach ca. 30 Minuten erreicht man das Ende der Häuser, wo Stege weiter raus zu einem Strand und einem Campingplatz an der Mündung Rio Baker führen. Ein tolles Bild mit dem Strand im Vordergrund und schneebedeckten Bergen im Hintergrund.

Nachdem wir gegen 14.30 Uhr durch sind, beschließen wir die Weiterfahrt zu versuchen. Christoph kauft das ekligste Wasser der Reise (mit Kohlensäure, was hier überhaupt nicht schmeckt…). und wir begeben uns zum Parkplatz.

Fortsetzung folgt…

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Carretera & Cochrane

4 03 2014

Mo.  24.02.2014

Um 8.00 Uhr treffen wir uns mit unserem Fahrer am Infokiosk. Er putzt gerade noch das Auto, in dem 8 Personen Platz hätten. Leider haben wir keine weiteren Mitfahrer auftreiben, daher versuche ich nach zu verhandeln, aber leider gibt es keinen Preisnachlass. Wir zahlen am Infokiosk, der Fahrer sieht das Geld erst mal nicht und bekommt wahrscheinlich auch nur einen Bruchteil dessen was wir bezahlen. Die Strecke auf der Carretera ist wieder sehr schön und unser Fahrer hält an den besonderen Stellen, wie dem Rio Baker, Chiles größtem Fluss, oder einer der Brücken, die an die Golden-Gate Bridge erinnern, damit wir Fotos machen können. Allerdings merkt man, dass  unser Fahrzeug kein Allrad hat, denn in einigen Kurven bricht es auf der Sandpiste hinten aus.

Gegen 11.00 Uhr kommen wir in Cochrane an. Ich sage wir wollen zum Busterminal oder irgendwohin, wo wir eine Weiterfahrt organisieren können. Der Fahrer scheint sich hier überhaupt nicht auszukennen, fährt langsam suchend durch die Straßen und setzt uns dann vor dem Haus einer Busgesellschaft ab, die nur in die andere Richtung fährt. Wir gehen zu Fuß zur Plaza, die ebenso wie die Promenade auf der man in die Stadt gelangt, neu und vor allem aufwendig angelegt ist. Über der Stadt prangt auf einem Hügel im Hollywood-Stil der Name Cochrane. Wir steuern weitere Busunternehmen an. Beim  ersten empfängt  man uns unfreundlich, im zweiten in einem Café ansässig ist man dafür überfreundlich. Der nette Herr hat erst morgen einen Bus, aber zeigt uns den Weg zu einem weiteren Busunternehmen, dass noch heute Abend fährt. Dort ist aktuell alles reserviert, wir sollen aber um 15.00 Uhr wiederkommen und dann nochmal nachfragen.

Wir gehen erstmal Mittagessen in ein kleines Lokal. Als wir uns gerade setzen wollen stürmt eine Frau wild fuchtelnd aus der Küche und hält Christoph eine Standpauke. Kai und ich werden komplett ignoriert, ich verstehe aber auch kein Wort. Dann frage ich nochmal höflich nach Es geht wohl um die Rucksäcke, die man ihrer Meinung nach draußen vor der Tür hätte stehen lassen können, weil niemand etwas klauen würde. Dann bekommt sie sich wieder ein und wir können das Essen bestellen. Ihr Sohn sitzt im Gastraum ca. 30 cm vor dem Fernseher und kuckt Cartoons. Als das Programm endet kommt er mit der Fernbedienung zu uns und wir verstehen, dass wir nun umschalten können. Wir sagen „Gracias“, da wir kein Fernseh kucken wollen. Mit großen Augen sagt er: „Por Favoooour“. Da kommt die Mutter rein und stellt ihm den Kanal ein, auf dem Mickey Mouse läuft.

Nach dem Essen fragen wir bei unserem Freund gegenüber im Café, wo die Ausfahrt auf die Carretera Richtung Süden ist. Dann laufen wir dort hin mit der Absicht zu trampen. Wir setzen uns in Schatten an den Rand eines Wäldchens. Nur wenige Autos kommen vorbei. Die meisten zeigen an, dass sie nur kurze Strecken fahren. Ein Mann will uns (unbedingt) 10 km mitnehmen, aber das bringt uns nicht weiter, weil wir im Zweifelsfall immer noch zurück und einen Bus nehmen können. Wir warten ca. 2,5 Std. aber es passiert nichts. Es ist kaum Verkehr und wir erwarten nicht, dass es gegen Abend besser wird. Dazu scheinen wir uns in eine Ohrenzwicker-Kolonie gesetzt zu haben…die Viecher sind überall, am Rucksack, in meiner Tasche und dann laufen sie mir sogar in der Hose das Bein hoch. Wir geben auf, Trampversuch gescheitert.

Wir gehen zurück zum Busunternehmen, allerdings ist um 15.00 Uhr niemand da. An der Touristeninfo habe ich von einem weiteren Busunternehmen gelesen, also geh ich dorthin während die anderen warten. Deren Bus fährt aber auch erst morgen. Als ich zurück ist die Dame gerade  beim aufschließen. Sie muß kurz telefonieren und nachfragen, dann sagt sie uns, dass der Bus für heute definitiv voll ist. Nachdem wir die Erfolgschancen beim Trampen als gering einstufen, gehen wir zu unserem Freund ins Café und kaufen Tickets für morgen um 9.30 Uhr.

Anschließend buchen wir uns in einem Hostel in 3er Zimmer mit schiefen Boden ein. Die Frau, die das Hostel betreibt bietet an, dass wir uns in ihr Wohnzimmer setzen können. Ich setze mich zum Skypen tatsächlich dort hin, da die Verbindung besser ist und erhalte nach zwei Telefonaten á 1,5 Stunden einen “Verweis“,  weil ich die durchschnittliche Dauer pro Gast von angeblich nur 1 Std. Internet überschreite. Ich denke eher, dass ich sie bei ihrem Fernsehprogramm gestört habe, aber sie hat es uns wie gesagt angeboten.

Nach dem Abendessen machen wir noch einen Abendsparziergang, damit Christoph auf seine Kilometer kommt… Die Stadt ist eigentlich eher ein Dorf und bietet wenig Erwähnenswertes. Aber alles ist relativ sauber und schön angelegt. Im Supermercado versprüht eine Mitarbeiterin  Duftspray, als wir dort einkaufen und wir machen uns Gedanken, ob wir mittlerweile so stark riechen, dass dies notwendig ist…wir lösen das Problem mit einer warmen Dusche am Abend.

Frisch geduscht fahren wir morgen weiter nach Caleta Tortel

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Carretera & Rio Tranquillo

4 03 2014

So.  23.02.2014

Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr nehmen wir das Care-Paket für Thomas und gehen Richtung Busterminal. Sandra bietet uns zwar an ein Taxi zu holen, scheinbar als Gegenleistung, aber so fit sind wir dann schon noch. Um 9.00 Uhr ist Abfahrt und wir treffen unsere 3 Chilenischen Freunde wieder am Terminal, die ebenfalls Richtung Süden reisen. Allerdings waren sie schon in Rio Tranquillo und fahren direkt nach Cochrane durch. Unser Busfahrer ist im Nebenjob wohl Entertainer, denn er kommentiert alles während er in echt südamerikanischen Tempo das Gepäck Stück für Stück einlädt. Wir sollen warten, weil wir als erstes raus müssen.  Als dann der Kofferraum voll ist sollen wir die Rucksäcke in einen anderen Bus laden, der auf der gleichen Strecke unterwegs ist. Ob das mal gut geht…

Wir betreten den Bus und es sind nur noch zwei Plätze frei. Der Busfahrer schaut sich um und holt sich ein junges Mädel nach vorne auf den Beifahrersitz, den ich aufgrund der Aussicht auch genommen hätte. Nun bekomme ich ihren Platz, während Christoph eingekeilt auf der Rückbank zwischen einem fummelnden Pärchen und einem dicken Kind mit zwei Handys Platz nimmt.

Landschaftlich ist dieser Teil der Carretera wieder mal überragend! Azurblaue Flüsse, ein Tal mit Bergen im Grand Canyon Stil, Christoph entdeckt einen Hauch von Neuseeland, dann folgt ein endlos langes Tal mit Sumpfgebiet und als Highlight der Cerro Castillo. Dort machen wir einen Stopp, in Villa Cerro Castillo und nutzen die Pause für einen Schnappsschuss auf den Berg, den man das “Spukschloss Patagoniens“ nennt. Nach der Pause führt die Straße oben am Hang entlang. Der Busfahrer, der das junges Mädel in einer Tour vollquasselt, hält plötzlich auf offener Strecke an und funkt irgendwas durch die Gegend. Wir befürchten der andere Bus hat vielleicht eine Panne oder unsere Rucksäcke verloren…genaueres erfahren wir aber nicht und dann geht es weiter. Nach ca. 5 Std. erreichen wir den Lago General Carrera, der mit seinen kleinen Inseln türkisblau schimmert mit den Anden im Hintergrund. Der Lago General Carrera liegt sowohl auf chilenischen, als auch auf argentinischem Staatsgebiet, wo er Lago Argentino heißt.

Am See entlang fahren wir Richtung Puerto Rio Tranquillo. An der “Haltestelle“ am Seeufer steigen 5 Fahrgäste aus, und ca. 20 – 30 wollen rein. Schlechte Chancen, wenn das morgen genauso wird. Dazu erblicken wir überall Tramper am Straßenrand. Es sind immer noch Semesterferien in Chile und die Studenten sind alle auf Low-Budget unterwegs, zelten und versuchen zu trampen. Insgesamt sehr interessant zu sehen, das die chilenische Jugend mit dem Rucksack durchs Land zieht, Wandern geht und die Campingplätze bevölkert. Man stelle sich vor deutsche Jugendliche und junge Erwachsene würden statt Partyurlaub auf Malle oder ähnlichen Zielen plötzlich die eigene Heimat wieder als Reiseziel entdecken und das Zelt dem All-Inclusive-Hotel vorziehen…unvorstellbar.

Der Bus mit dem Gepäck ist noch nicht da. Ich frage den Busfahrer wo man Tickets für die Weiterfahrt erwerben kann, er antwortet nur, dass hier kein Kauf möglich ist. Das wird wieder spannend. Im Terminal in Coyhaique hatte man uns noch gesagt, dass wir das Ticket hier kaufen sollen. Als der zweite Bus da ist, gehen wir zum Hostel, welches Sandra uns aufgeschrieben hat und wo wir auch die Tasche für Thomas abgeben sollen. Nach dem  Einchecken begeben wir uns runter zum Strand, wo sich ein tolles Panorama eröffnet. Dann buchen wir eine Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen, dem Grund unseres Aufenthalts hier in diesem kleinen Nest direkt an der Carretera. Es soll eine halbe Stunde dauern bis es losgeht, aber es ist wohl eher eine Stunde, die wir warten bevor wir zum Anleger laufen.

Mit einem 50-PS Motorboot fahren wir auf dem spiegelglatten Lago General Carrera zu den  Marmorhöhlen oder auch Marmorkathedralen genannt, die sich im oder am Rand des Sees befinden. Diese Gesteinsformationen sind insbesondere am Wasserspiegel besonders sehenswert, wo sich das weiß-bräunliche Marmor im türkisblauen Wasser fortsetzt. Wir fahren mit dem Boot rein in die kleinen Höhlen und haben so die Möglichkeit das ganze aus der Nähe zu betrachten und anzufassen. Mit in unserem Boot sitzt eine Dame mittleren Alter, die wir die “Poserin“ nennen. In der knappen halben Stunde, die wir vor Ort sind muß ihre Freundin geschätzte 1000 Handyfotos machen, auf denen sie im Vordergrund vor dem Marmorgestein posiert. Der Bootsführer zeigt uns noch eine Stelle, von der aus die Spitze einer Landzunge aussieht wie das Gesicht eines Hundes, eine witzige Perspektive.

Zurück am Anleger laufen wir in die Stadt, bzw. eher das Dorf. Als wir am Hostel eintreffen, sehen wir Thomas gegenüber Schweißarbeiten am neuen Eingangstor zum zukünftigen Hostelgrundstück verrichten. Wir fragen ihn wie er die Transportfrage einschätzt und er meint ebenfalls schwierig. Entweder Trampen (wenn wir viel Zeit haben) oder einen privaten Fahrer organisieren. Wir unterhalten uns noch einen Moment über die Zukunftspläne der Auswanderer, dann gehen wir ins Hostel und fragen ob sie jemanden kennen, der uns nach Cochrane, dem nächsten Zwischenstopp fährt. Der Hostelier verweist uns an einen Wohnwagen am Seeufer, die ebenfalls Touren anbieten. Die Dame dort telefoniert kurz, dann bietet sich uns einen Minibus für 8 Personen für 80.000 Peso (ca. 105 €) an. Wir überlegen erst, aber in Anbetracht unseres engen Zeitplans und den schlechten Möglichkeiten hier sagen wir zu und versuchen noch Mitfahrer aufzutreiben.

Erst gehen wir aber Essen und erleben eine chilenische Kassenbuch-Kontrolle mit. Plötzlich kommt unser Revolutionsführer, der “Mapuche“ herein. Chile ist doch sehr klein. Dann beginnen wir Leute für den Transport zu suchen. Erstes Ziel ist ein Pärchen am Flussufer. Christoph spricht sie an: „Hablas ingles?“ – Er antwortet schroff „Aleman“ . Unsere Landsleute machen mal wieder Werbung in Sachen Freundlich- und Kontaktfreudigkeit. Zum Glück wollen die beiden nach Norden. Wir sprechen verschiedene Traveller an, verfolgen zeitweise das fummelnde Pärchen aus dem Bus, von dem Christoph überzeugt ist, dass sie mitfahren würden, alles aber ohne Erfolg. Dann treffen wir am Seeufer Thomas wieder, der sich zu uns gesellt und berät wen wir ansprechen können. „Die haben einen Mietwagen, die hab ich heute Morgen gesehen“ oder „Das sind Argentinier, die könnt ihr fragen“ sind seine Kommentare. Später verwirren wir noch einen Skandinavier, der nun nicht mehr weiß ob er eigentlich nach Norden oder Süden reist und bitten den “Mapuche“ für uns auf dem Campingplatz rumzufragen. Im Nachhinein befürchte ich er könnte eine neue Revolution gegen die kapitalistischen Betreiber von Privattransporten anstacheln^^ Nachdem wir erfolglos so ziemlich alle Reisenden gefragt haben, die sich aktuell hier aufhalten gehen wir zurück ins Hostel, wo uns die “Poserin“ vom Boot erwartet und fragt ob wir uns an sie erinnern… Als letzte Variante klopfe ich noch bei unseren Zimmernachbarn, aber auch dieses Pärchen (das gerade beschäftigt scheint) haben keinen Bedarf an Mitfahrgelegenheiten.

Wohl oder übel müssen wir uns nun alleine unsere Fahrt nach Cochrane finanzieren.

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Coyhaique: Monte Divisadero

1 03 2014

Sa.  22.02.2014

Wir bestellen das Frühstück bereits für 8.30 Uhr, denn wir wollen früh los auf Hausberg des Hostel, den “Monte Divisadero“. Durch ein Gespräch mit den Langzeitreisenden über Myamar verzögert sich der Abmarsch und als wir loslaufen ist es 10.00 Uhr. Die Hostelbesitzerin gibt uns eine selbstgezeichnete Karte, mehr gibt es dazu nicht an Infos

Wir laufen aus der Stadt raus, dann einen Feldweg am Hang, immer geradeaus auf den Berg zu. Es geht leicht bergauf, wir passieren noch eine Baustelle, können aber nicht feststellen was dort entsteht. Nach ca. 1,5 Std. erreichen wir den Wald. Es wird langsam steiler und der Weg führt in Serpentinen den Berg hinauf. Dann wird aus dem Waldweg plötzlich ein sandiger und deutlich steilerer Untergrund, der schwer zu laufen ist. In der Mitte des Wegs ist eine tiefe Furche, wir vermuten von Motocross-Fahrern, die mit ihren Maschinen den Berg hinauf fahren. Nach knapp 1 Std. durch den Wald beginnt das letztes Stück, welches Sandra uns als “Märchenwald“ beschrieben hat. Und tatsächlich haben die Flechten an den Bäumen etwas Mystisches…

Wir legen nun immer wieder Pausen ein um unsere Beine von dem steilen Aufstieg zu entspannen. Dann wird der Wald lichter und bereits jetzt ergibt sich schon ein toller Blick auf Coyhaique. Nachdem wir die letzten kleineren einzeln stehenden Bäume durchquert haben, kommen wir auf ein Geröllfeld, wo der Gipfelmann schon sichtbar ist. Als wir nach einem weiteren kurzen Anstieg dort ankommen, stellen wir fest das der eigentlich Gipfel weiter oben ist… Kai bleibt hier unten. Ich gehe  nochmal 10 Minuten hinter Christoph über das Geröll, dann sind wir auf dem Gipfel des Monte Divisadero.

In 1.500 m Höhe haben wir einen sensationellen Blick auf die Andenkette, uns gegenüber liegt ein Berg mit einer Wetterstation. Plötzlich taucht ein Kondor über uns auf. Erst weiter weg, dann fliegt er direkt über uns und gleitet über den Gipfel hinweg. Wir knipsen wie die wilden, denn so schnell und vor allem so nah bekommt man einen Kondor selten vor die Linse. Dann kommt noch ein zweiter hinzu, Jackpot! Nach dem tollen Erlebnis essen wir noch ein paar Kekse und machen die obligatorischen Gipfelfotos. Nach fast 1 Std. oben gehen wir wieder runter und sammeln Kai ein. Der Abstieg ist auf dem sandigen Untergrund rutschig,wir kommen aber alle heil unten an. Auf einem Feld beobachten wir Vögel mit einem langem gebogenem Schnabel, etwa sowas wie eine Mischung aus Storch und Kolibri. Zwei Pferde, die wir bereits beim Aufstieg gesehen haben, stehen jetzt immer noch an exakt gleicher Stelle

Am  Nachmittag verwalten wir noch kurzzeitig das Hostel, während Sandra mit ihrem Sohn Matteo und dem Haushund Schulz einen Spaziergang macht. Und tatsächlich checken genau zu diesem Zeitpunkt 4 Gäste ein. Es sind zwar nur noch 3 Betten frei, aber wir lassen sie erstmal warten und Sandra findet dann doch noch ein Plätzchen um alle unterzubringen.

Nachdem der Tipp von Sandra im Casino de Bomberos (Feuerwehr-Kantine) zu essen nicht klappt, weil dort geschlossen ist, gehen wir in unser quasi Stammlokal Cafe Express. Beim allabendlichen Einkauf im Supermarkt beschimpft Christoph uns gegenüber die Kassierin in einer Wortwahl, die wir seinem Wortschatz nicht zugetraut hätten und die wir hier aus Jugendschutzgründen nicht wiedergeben möchten.

Abends bittet uns Sandra noch eine Tasche mit Lebensmitteln für ihren Mann mitzunehmen. Dieser ist gerade auf ihrem neu erworbenen Grundstück in Rio Tranquillo, unserem nächsten Ziel, und ihm ist gerade das Geld ausgegangen und es gibt natürlich keinen Automat. Wir unterhalten uns noch ein bisschen und sie erzählt, dass die beiden nach ihrer Reisezeit hier im Coyhaique vier Jahre lang in einem Militärzelt und dem Grundstück eines Freunds gewohnt und einen Kajakverleih betrieben haben. Ihre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse wurden immer nur jährlich verlängert, so dass für langfristige Planungen keine Möglichkeit bestand. Als sie eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhielten und anschließend ihr Sohn Mateo geboren wurde eröffneten sie das Hostel, welches sie nun in der 5. Saison betreiben. Das Gebäude ist nur gemietet und von Seiten des Vermieters jederzeit kündbar. Sie haben sehr viel Geld und Arbeit hier herein gesteckt und auch darüber nachgedacht es zu kaufen, aber der Preis war absolut utopisch, weshalb sie sich nun ein Grundstück in Rio Tranquillo gekauft haben. Dort stehen derzeit nur zwei Container, aber sie wollen sobald als möglich anfangen dort ihr eigenes Hostel aufzubauen. Alles was sie hier und dort an handwerklichen Arbeiten machen, verrichten sie in Eigenleistung, da es hier in Chile schwierig ist einen vernünftigen Handwerker zu finden und selbst der Kenntnisstand eines Meisters ist meist nicht besser als der eines halbwegs begabten deutschen Hobbyhandwerkers…

Mit der Verpflegung für Thomas im Gepäck machen wir uns also am nächsten Morgen auf den Weg nach Rio Tranquillo

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