Santiago – Adios

13 03 2014

Di. 11.03. – Mi. 12.03.2014

Bereits heute Abend wollen wir uns von der Familie verabschieden, da wir morgen bereits um 17.30 Uhr zum Flughafen müssen. Standesgemäß geschieht dies hier mit einem Asado, einer Grillparty. Don Hugo fährt mit Kai, Christoph und Valentin zum Supermarkt, während ich eine kleine Fotoshow unserer Reise für den Abend zusammenstelle. Als sie zurückkommen laden wir einen Kofferraum voll mit Fleisch, Getränken und allem was zu einer guten Grillparty gehört aus. Wir haben nur den engsten Kreis der Familie eingeladen, was derzeit 21 Personen sind 🙂

Am Nachmittag lassen wir es ruhig angehen und sitzen draußen im Hof und später im Wohnzimmer, zusammen mit Don Hugo, der sich trotz Valentins Drängen weigert sich noch ein bisschen auszuruhen. Er klärt uns ein wenig über die politische Entwicklung Chiles in den letzten Jahrzehnten auf und erläutert die guten und schlechten Seiten der jeweiligen Regierungsformen. Man findet normalerweise seitenweise Erläuterungen zur Geschichte eines Landes in jeden Reiseführer, aber es von jemand erzählt zu bekommen, der diese Zeitalter selbst miterlebt hat, ist weit interessanter.

Gegen sechs trifft Jorge ein, der aus dem familieneigenen Event-Verleih Tische und Stühle besorgt hat. Wir bauen draußen im Hof auf und hängen einen Vorhang in Richtung der Straße, der dazu dient ungebetene Gäste davon abzuhalten um Alkohol zu betteln. Dann wird eine Lampe ummontiert, jedoch als alles Fertig verlegt ist, stellen wir fest, dass kein Strom auf der Leitung ist…und sowas passiert unter deutscher Beteiligung^^ Don Hugo bastelt die chilenische Variante des Grillanzünders und wir entdecken im selbstgebauten Tütenspender eine zufällig entstandene Deutschlandfahne.

Gegen 20.00 Uhr treffen die ersten Gäste ein, die letzten kommen gegen 22.00 Uhr. Die Stimmung ist wie immer gut. Irgendjemand hat mitbekommen, dass wir einen “Terremoto“ (deutsch: Erdbeben) trinken wollen. Dieser Cocktail soll so stark sein, dass man nach einem bereits wackelige Beine bekommt und ähnlich wie bei einem Erdbeben nicht mehr gerade laufen kann. Maria-Elena hat die Zutaten mitgebracht und mixt uns ein paar Drinks zusammen, die sehr gut schmecken und ihre Wirkung nicht verfehlen. Juan übernimmt den Posten des Grillmeisters. Die Chilenen grillen ihr Fleisch relativ dick und schneiden es dann, ähnlich wie bei einem Braten, in Scheiben, die kurz an gegrillt werden. Gegen 23.00 Uhr ist das Fleisch soweit, eine für Deutschland unvorstellbare Zeit, zumal die meisten morgen früh arbeiten oder zur Schule bzw. Uni müssen. Wir dürfen kurz antesten und bestätigen, dass das Fleisch gut ist und es ist wirklich super zart. Die Tafel ist gedeckt und alle nehmen Platz. Der Trinkspruch obliegt heute Kai, der sich als zukünftiges Familienmitglied für die herzliche Aufnahme und die Gastfreundschaft, die wir als Gruppe erfahren haben bedankt. Valentin übernimmt die Rolle des Dolmetschers, worüber ich sehr erleichtert bin, was aber nicht seinem Motto “Ich bin hier in Urlaub“ entspricht 😉 Im Laufe des Essens folgen weitere Trinksprüche, die für Kai und Christoph ins Deutsche übersetzt werden müssen und was aufgrund der Länge echte Arbeit ist. Christoph hält die Deutsche Fahne in Sachen Fleischessen hoch, indem er drei Steaks verzehrt. Anschließend folgt der fast schon übliche Geschenketeil. Maria-Elenas und Juans Familie haben jeweils noch etwas für uns vorbereitet und wir verteilen die restlichen Wichtelgeschenke. Dann heißt es schon wieder Abschied nehmen, denn wie gesagt müssen einige morgen sehr früh aufstehen. Wir räumen schnell auf und nach einer halben Stunde ist von einer Feier nichts mehr zu sehen. Im Wohnzimmer zeigen wir noch Fotos unserer Reise und als die letzten gehen ist es 2.00 Uhr. Das wird für einige eine kurze Nacht.

Unseren letzten Tag in Chile lassen wir ebenfalls ruhig angehen, daher gibt es auch nicht allzu viel zu berichten. Wir verstauen irgendwie alle Geschenke und Mitbringsel in den Rucksäcken. Kais Rucksack ist so voll, dass seine Wanderschuhe zunächst in Chile bleiben müssen und von Valentin mitgebracht werden, wenn er in 4 Wochen wieder zurück fliegt. Wir essen noch gemeinsam, dann geht es zum Flughafen. Jorge, der bei diesem Aufenthalt sowas wie unser persönlicher Betreuer ist, lässt es sich nicht nehmen uns auch zum Flughafen zu bringen, wofür und für alles zuvor wir ihm sehr dankbar sind. Die Großeltern und Valentin begleiten uns mit dem eigenen Auto und am Flughafen kommen noch Jorgito, Dani und Sofi dazu. Eine echtes Abschiedskomitee, was uns emotional wirklich berührt. Nach dem hier üblichen Abschiedsfoto, wird jeder nochmal gedrückt, dann müssen wir los und sehen die Familie winken bis wir um die Ecke biegen. Eine schöne Zeit geht zu Ende und wir treten unsere Heimreise an. Noch 30 Stunden nach Alemania!

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1 Antwort zu “Santiago – Adios”

  • juan carlos sagt:

    Increíble viaje, acabo de leer tu blog y refleja muy bien lo que es la carretera austral y la patagonia, saludos desde chile

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