Isla Chiloe
20 02 2014Sa. 15.02.2014
Die Panamericana, die hier nach Durchquerung des kompletten Nord- und südamerikanischen Kontinents im Süden Chiloes bei Quellon endet, schlängelt sich über die saftig grüne Insel. Dies ist bedingt durch den häufigen Regen, der auf Chiloe quasi zum Alltag gehört. Heute scheint allerdings weiter die Sonne und das Wetter zeigt sich von seiner beste Seite. Nach mehreren kleinen Stopps erreichen wir die Inselhauptstadt Castro. Vom vergleichsweise kleinen Terminal brechen wir auf Richtung Plaza. Dort sticht uns gleich das erste Highlight ins Auge: Chiloe ist bekannt für seine Holzkirchen von denen 12 sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Diese hier in Castro zählt zu den größten und hat, so meine ich zumindest, seit meinem letzten Besuch einen neuen Anstrich bekommen, so dass sie hell in der Abendsonne strahlt. Bereits am Terminal ist uns aufgefallen, dass hier ziemlich viel los ist und die Plaza scheint nahezu überfüllt. Das hängt einem Festival zusammen, welches gerade hier stattfindet. Wir steuern das Hostel Central an und sichern uns die letzten freien Zimmer. Das Holzhaus bietet zwar nur kleine Zimmer ohne Fenster, aber für den kurzen Aufenthalt o.k. und wir wollen nicht so viel Zeit mit Zimmersuchen vergeuden.
Daher starten wir direkt zu einem Rundgang durch die Stadt, gehen nochmal zur Kirche und anschließend runter zum Hafen und den Palafitos, den Stelzenhäusern, die wegen der Ebbe gerade auf dem trockenen Stehen. Am Hafen fragen wir nach einer Fährverbindung nach Chaiten, unser Einstiegspunkt auf die Carretera Austral. Der eigentliche Plan war auf Chiloe bis nach Quellon zu reisen und dort die Fähre zu nehmen. Von einem Mitarbeiter der Fährgesellschaft erfahren wir nun, dass diese nur Donnerstag fährt. Alternativ gibt es am morgigen Sonntag eine Verbindung hier von Castro aus. Nicht optimal da wir gerne noch etwas von der Insel gesehen hätten, aber 4 Wochen Reisezeit müssen wir bei den langen Distanzen gut einteilen, denn allein die Carretera erwartet uns mit über 1200 km. Da der Ticketschalter bereits geschlossen hat müssen wir morgen um neun wiederkommen.
Nachdem wir noch einen Aussichtspunkt mit weiteren Palafitos und das Stadion besucht haben, suchen wir nach einem Platz zum Abendessen. An der Adresse, wo der “Geheimtipp“ des Lonely Planets sein sollte finden wir ein neues Restaurant. Leider scheint es dort nur eine begrenzte Anzahl von Speisekarten zu geben und das Restaurant ist relativ voll, so dass wir über zehn Minuten warten müssen ehe wir uns eine Speisekarte teilen dürfen, die zum Ärgernis von Kai nur auf Spanisch ist. Unsere Übersetzungsversuche mit Wörterbuch sind auch nicht sonderlich erfolgreich, da z.B. “agregado“ als Übersetzung “ataché“. Irgendwann fällt mir ein, dass es Beilage bedeutet. Nach einer halben Stunde dürfen wir dann auch bestellen und stellen fest, dass sich die Meerestiere unter Geflügel finden. Bei Gang auf die Toilette bemerke ich, dass der Händetrockner im Gastraum hängt. Muss sehr unterhaltsam sein für diejenigen, die direkt daneben sitzen. Nach einer weiteren halben Stunde erhalten wir auch unser Essen. Da mein “Churasco“ (gegrillte Lende) etwas klein geraten ist bietet mir die Bedienung an noch ein weiteres zu bringen. Sehr nett finde ich und ich stimme zu. Ansonsten ist der Service mal wieder schlecht.
Auf dem Heimweg stoppen wir noch an einem Mini-Supermarkt um Getränke zu kaufen. Eine beiläufige Bemerkung meinerseits, dass wir uns auf keinem Saufurlaub befinden veranlasst Christoph den Sixer-Bier, den er gerade kaufen wollte, wieder zurück zu stellen. Also begehen wir unseren Nachtumtrunk mit der neuen “Cola-Life“, dem Nachfolger der koffeinfreien Cola-Light. Nach einer notwendigen Dusche geht’s ins Bett, wo mich das Tropfen des Wasserhahns im Zimmer über uns in den Schlaf wiegt.
Morgen geht’s weiter Richtung Chaiten
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